die
creative gruppe
mensch
und natur. mensch und arbeit. Dezember
1994, ausgedruckt 12 Seiten
Dabei waren: Moritz
Avenarius, Niels Boeing, Richard von Heusinger, Robert von
Heusinger, Ruprecht von Heusinger, Steffen Kellermann, Justin
Stauber.
Vorwort
[zurück
zum Anfang]
Der Mensch: ein vernunftbegabtes, triebgesteuertes,
egoistisches, genußsüchtiges, liebendes Zoon
Politikon? Kann er sich im Laufe der Geschichte ändern oder
nicht? Was ist das Wesen des Menschen? Jedenfalls ist er ein
großes Rätsel, ein Vexierbild, dessen verschiedene
Facetten von Ideologien verabsolutiert werden, um Macht zu
legitieren, um Verbrechen zu entschuldigen oder Hoffnung zu
begründen. Angesichts der ökologischen
Herausforderung unseres Denkens sind besonders die Aspekte Natur
und Arbeit interessant. Daher rührt der vielleicht etwas
seltsame Doppeltitel dieses Treffens. Die Diskussion verlief
kontrovers, lief aber am Freitagabend unerwartet auf Grund, als
es um das Verhältnis von Stadt und Land und seine Bedeutung
für unser Naturverständnis ging. Geistige Untierfen
taten sich auf: Einige warfen sich Plattheiten an den Kopf,
während andere apathisch im Sessel vor sich hinlachten. Zum
Schluß wurde nur noch Techno gehört. Die Creative
Gruppe-Debatten werden also nie langweilig, es passiert immer
wieder etwas Unvorhergesehenes. Trotzdem brachte das Treffen
einige überraschende Einsichten, die wir uns so bisher noch
nicht klargemacht hatten. Rupi steuerte einen Exkurs über
den Neodarwinismus dar, der am ersten Abend erbittert diskutiert
wurde und im Anhang dokumentiert ist. Im weiteren Verlauf des
Treffens spielte der Neodarwinismus aber keine wesentliche Rolle
mehr.
Mensch und Natur
[zurück
zum Anfang]
Was verstehen wir unter Natur, was bedeutet sie
uns?
Steffen: Natur wird uns durch elementare
Bedürfnisse und sinnliches Erleben vermittelt. Andererseits
ist eine Veränderung der Beziehung zur Natur in Form einer
Surrealisierung feststellbar, insofern als das Erlebnis von
großartiger Natur so unwirklich und überwältigend
auf uns wirkt wie in einem Film.
Robert: Direkte
Kommunikation mit der Natur findet als Ergebnis des
Zivilisationsprozesses nicht mehr statt, sie wird durch Denken,
Schrift und Worte - eine zweite "Meta-Natur" -
erfahren. Der Mensch ist der Natur
entfremdet.
Rupi: Natürlichkeit ist Schönheit
in Schlichtheit und Einfachheit. Früher wurde Natur auch als
Geißel, von der abhängig waren, wahrgenommen, heute,
da wir von ihr unabhängig sind, müssen wir wieder zu
ihr finden und ihr zurückzahlen.
Justin: Natur ist
die älteste von uns erkennbare Realität im Gegensatz
zur geistigen Welt, zur KOnsumwelt oder zur Virtual Reality. Sie
liefert uns das Maß´, in dem wir als Menschen die
natürliche Komponenten unseres Seins berücksichtigen
müssen, um zum Wohlempfinden des Seins = Glück zu
gelangen. Ritschi: Natur ist eine Ordnung, die allem seinen
Platz zuweist. Der Mensch hat seinen Platz durch die Technik, die
er hervorgebracht hat, verlassen. Lebt also unnatürlich. Der
Natur angemessen ist Gegenwarts-, nicht zukunftsbezogenes
Denken.
Niels: Natur ist ein komplexes System, das nach
einem gewissen Regelwerk in ständiger Bewegung bleibt. Der
Mensch hat die besondere Fähigkeit, die ihm von der Natur
gegeben wurde, dieses Regelwerk überhaupt erst wahrzunehmen,
zu reflektieren und umzugestalten. Irgendwo muß aber ein
Grenze der Umgestaltung, des sich Ausklinkens aus diesen Regeln
bestehen.
Diese Positionen werfen einige Fragen auf: -
Steht der Mensch innerhalb oder außerhalb der Natur? -
Wie ist der Eingriff des Menschen in die Natur zu bewerten? Gibt
es eine Grenze, die aus der Natur erkennbar ist? - Wenn die
Natur in Gefahr ist, wie sieht der gesunde Zustand aus? Welchen
Platz nimmt der Mensch in diesem Zustand ein? - Gibt es ein
Gleichgewicht der Natur? Ist solch ein Gleichgewicht der gesunde
Zustand?
Zunächst muß der Begriff "Natur"
klarer gefaßt werden. Zwei Ebenen der Betrachtung sollten
unterschieden werden: Die Natur "im Großen", im
Sinne eines allumfassenden Ökosystems, das auch den Menschen
umfaßt, und Natur im landläufigen Sinne, also die
Flora und Fauna um uns herum, die "grüne Natur draußen
vor der Stadt", die Umwelt. Von der zweiten Ebene her
erscheint der Mensch als außerhalb stehender Manipulierer,
als Retter oder Parasit, bietet aber keinen Ansatz zur
Beantwortung der anderen Fragen. Die erste Ebene zeigt immerhin,
daß der Mensch vom Zustand der Natur abhängig ist, daß
alle seine Entscheidungen auf ihn zurückwirken, läßt
aber zwei Schlüsse zu. Der erste wäre, daß wir
die Natur im Großen nicht zerstören können, da
wir aus ihr hervorgegangen, ihr Bestandteil sind und so nicht
gegen sie handeln können. Der zweite bejaht dies zunächst,
sieht aber den dort lauernden Fatalismus und geht darüber
hinaus: Wir müssen Werte vorgeben, wie wir als Mensch in
dieser Natur im Großen weiter leben wollen. Soll die
Menschheit als Spezies überleben, egal wie viele bei den
kommenden Umwälzungen draufgehen? Oder wollen wir, daß
alle jetzt und künftig lebenden Menschen ein
menschenwürdiges Leben in der Natur führen können?
Der erste Standpunkt beinhaltet, daß es einen
kranken Zustand nicht geben kann: Die Natur entwickelt sich
fortwährend weiter, ohne Bewußtsein, ohne
ausgezeichnete Richtung. Der ökologische Raubbau des
Menschen hat keinen anderen Stellenwert als der Einschlag eines
gigantischen Meteoriten. Die Unterscheidung zwischen krankem und
gesundem Zustand kommt erst bei der zweiten Position ins Spiel,
wenn Natur mit dem Menschen in Beziehung gesetzt wird. Sie
impliziert, daß der gegenwärtige Zustand krank ist,
und zwar unter der Bedingung, daß alle jetzigen und
künftigen Menschen menschenwürdig sollen leben
können. Der gesunde Zustand wird häufig als
Gleichgewicht beschrieben. Was soll man darunter verstehen? Mit
Sicherheit kann es sich nicht um ein statisches handeln, sondern
lediglich um stabile Proportionen bestimmter Größen.
So könnte man beispielsweise setzen, daß sich
Konsumption und Regeneration über den Zeitraum einer
Generation ausgleichen müssen. Ist dies in einem
kapitalistischen Weltwirtschaftssystem erreichbar? Zwar scheiden
nicht erneuerbare Rohstoffe bei Verknappung durch den
Angebots-Nachfrage-Mechanismus des Marktes aus, aber ist eine
gleichwertige Substitution des verknappten Rohstoffes immer
möglich? Und welche Folgen bringt ein solcher
Substitutionsprozeß mit sich? Die Forderung "Konsumption
= Regeneration" läuft im Idealfall auf vollständiges
Recycling nicht erneuerbarer Rohstoffe hinaus und ausschließliche
Nutzung der unbegrenzt zur Verfügung stehenden
Energiequellen (Sonne, Wind, Wasser). Wie behandelt man den Fall,
daß ein nicht recyclebares Produkt aus nicht erneuerbaren
Rohstoffen auf den Markt kommt, weil alle Leute es haben wollen?
Läßt sich so etwas ins Gleichgewicht einbauen, oder
muß es von vorneherein ausgeschlossen - sprich: verboten -
werden?
Daß der Mensch mit seiner Tätigkeit und
seiner Forschung in die Natur eingreift, ist unvermeidlich. Ob
hierbei eine Grenze anerkannt wird, hängt jedoch wieder von
den beiden genannten Ausgangspositionen ab. Abgesehen von einer
religiösen oder einer ethischen Grenze scheint es keine
"natürliche" zu geben, da die extreme
Manipulationsfähigkeit des Menschen seine naturgegebene
Eigenart, sein Überleben zu sichern, ist. Wieder gibt es
zwei Alternativen: Entweder man interpretiert das Fehlen einer
natürlichen Grenze als Rechtfertigung für die Umsetzung
des Machbaren, oder man mißt die Folgen des Machbaren an
einem Wertekatalog und dem damit verbundenen, als gesund
definierten Zustand der Natur. Dies entspricht dem Ansatz einer
Technikfolgenabschätzung, den der Wissenschaftstheoretiker
Christoph Hubig (zur Zeit in Leipzig) verfolgt. Im Rahmen dieses
Ansatzes wird ein Forschungskodex entwickelt, der
institutionalisiert werden soll. Diese Werte-Position
hinsichtlich der Natur, wie sie hier genannt werden soll, baut
allerdings auf zwei Voraussetzungen auf, mit denen es derzeit
nicht zum Besten steht: Das Vorhandensein eines
Grundwertekonsenses und eine Vorstellung über die Finalität
des menschlichen Lebens.
Mensch und Arbeit
[zurück
zum Anfang]
Historisch gesehen war Arbeit in erster Linie mit Mühe
und Leiden assoziiert und Unfreien und Frauen vorbehalten, also
ein Klassenmerkmal. Der Adel arbeitete nicht. Beim Handwerk kam
noch ein kreatives Element hinzu, das sich im Unterschied
zwischen Arbeit/en und Werk/en ausdrückt. Zu Beginn der
industriellen Revolution wandelte sich der Charakter der Arbeit,
da infolge der Teilung des Lebens in Arbeit und Freizeit - als
Entschädigung - ihre unmittelbare Bedeutung für das
soziale Leben geschmälert wurde. Dieses fand und findet nun
im wesentlichen in der Freizeit statt. Im Sozialismus verschwand
der Aspekt der Mühe, des existentiellen Drucks der Arbeit,
aber auch die Verantwortung, die damit im Kapitalismus verbunden
ist. André Gorz beschreibt dies in der "Kritik der
ökonomischen Vernunft". In unserer gegenwärtigen
Industriegesellschaft halten wir folgende dreifache Bedeutung der
Arbeit für wesentlich: 1. Existenzsicherung, durch
Entlohnung. 2. Lebenssinn. 3. Soziale Anerkennung (quasi
als ideelle Entlohnung).
Hier schließen sich wieder
einige Fragen an: - Wodurch wird nun aber Arbeit von
Nicht-Arbeit, von bloßer Tätigkeit unterschieden? -
Welche Institutionen entscheiden darüber? - Muß
Arbeit mühsam sein? - Sind die Entlohnungsunterschiede
für verschiedene Aspekte von Arbeit gerechtfertigt?
Die
Bedeutung der Arbeit als Sinnstiftung ist erst in jüngerer
Zeit in den Vordergrund getreten, denn wenn es sich bei Arbeit um
bloße Existenzsicherung handelt, ist die Frage nach einem
höheren Sinn Luxus. Die Sinnfrage bezieht sich vor allem auf
den Inhalt der Arbeit, da der Wegfall körperlicher Mühsal
im Industriezeitalter oft mit Stupidität und Entfremdung
erkauft worden ist. Die Arbeit steht nicht mehr in unmittelbarem
Zusammenhang mit der persönlichen Existenzsicherung. Bisher
begegnete man der dadurch begründeten Unlust und
Unproduktivität durch Entschädigung in Form von
Freizeit, in letzter Zeit gibt es aber die Tendenz, die Arbeit so
zu gestalten, daß eine unmittelbarere Beziehung entsteht,
z.B. durch "Profit Centers", "Firmen-Philosophien"
etc. Andererseits ist auch eine gegenläufige Tendenz
erkennbar. In einer Industrie- oder besser Arbeitsgesellschaft
bedeutet der Besitz eines Arbeitsplatzes soziale Vollwertigkeit
in Umkehrung der Verhältnisse in feudalen, vorindustriellen
Zeiten. Wer arbeitslos ist, ist ein Paria. In Zeiten hoher
Arbeitslosigkeit wird die Arbeit an sich zum Lebenssinn, und der
Wunsch nach einer sinnvollen Arbeit kann wieder als Dekadenz,
geäußert von Leuten, die nicht wissen, "was
arbeiten heißt", abgetan werden. Zugespitzt bedeutet
das: Ist es wichtiger, daß alle Arbeit haben, oder daß
jede Arbeit möglichst sinnvoll ist? Bei Arbeitsknappheit
gewinnt natürlich die Frage an Bedeutung, was Arbeit von
Nicht- Arbeit unterscheidet. Definiert man Arbeit nur über
die Entlohnung, kann ein- und dieselbe Tätigkeit Arbeit und
Nicht-Arbeit sein, je nachdem, ob man das Ergebnis dieser
Tätigkeit verkauft oder nicht. Rentner, Rentiers und
Hausfrauen arbeiten dementsprechend nicht, was allgemein auch so
gesehen wird. Sie sind nur mit irgendetwas "beschäftigt".
Diese Definition zieht nach sich, daß die einzig
verbindliche Institution, die neue Arbeit schafft (schaffen
kann), der Markt ist. Kann ich meine Tätigkeit nicht
verkaufen, habe ich keine Arbeit. Alternativer
Arbeitsbeschaffer ist - zum Leidwesen aller rechtgläubigen
Ökonomen - der Staat. Hier erhebt sich jedoch die Frage, wie
das nötige Verantwortungsbewußtsein für die
Arbeit entstehen kann, wenn der Druck des Marktes bei staatlich
geschaffener Arbeit wegfällt. Im Sozialismus genannten
Staatskapitalismus der früheren Ostblock-Staaten hat es
unbestreitbar gefehlt. Kann man daraus schließen, daß
der Mensch "von Natur aus" faul sei? Sind Menschen
tatsächlich nur für Geld zu Arbeit zu bewegen oder auch
mit dem Sinn einer Aufgabe? Angesichts der gegenwärtigen
Arbeitsknappheit werden natürlich je nach ideologischem
Lager der Markt oder der Staat als Arbeitsbeschaffer ins Spiel
gebracht: Der Markt, indem neue schlechtbezahlte Jobs
Dienstleistungssektor geschaffen und wegen des Leidensdrucks der
Arbeitslosigkeit auch vermehr von Überqualifizierten
angenommen werden. Die Schaffung von Millionen neuer
Arbeitsplätze in den USA in den letzten Jahren ist ein
Beispiel dafür. Markt und Staat zusammen in Form des
"Zweiten Arbeitsmarkts". Der Staat allein, indem er
vorhandene Arbeit umverteilt, z.B. in Gorz' Modell, das dieser
erstmals 1983 in "Wege ins Paradies" entworfen und
seitdem weiter ausgearbeitet hat. Der grundlegende Unterschied
zwischen den ersten beiden Varianten und der Gorzschen ist, daß
letztere zugrundelegt, zusätzliche marktfähige Arbeit
sei nicht mehr realisierbar, so daß die vorhandene
umverteilt werden müsse. Immerhin könnten so einige
Arbeitsbereiche im sozialen Sektor, die bisher nicht als Arbeit
gelten, einbezogen werden, da der umverteilende Staat einen
wesentlichen Teil der Entlohnung vornimmt. Eine ganz andere
Möglichkeit könnte eine Art "Manufakturisierung"
sein. Vorhandene Arbeit wird durch Übergang zur
Individualproduktion aufwendiger gemacht und dadurch
vervielfacht, vergleichbar der kunsthandwerklichen
Produktionsweise. Die Produkte sind dann mehr oder weniger
Unikate und befriedigen den Individualismus, dem die
Massenproduktion nicht gerecht wird. Die Arbeit an diesen
Produkten wird individueller und der Produktionsprozess
unmittelbarer, was der oft beklagten Entfremdung entgegenwirkt.
So einfach ist das ganze natürlich nicht. Gerade der
Fertigungsbereich für Hi-Tech-Komponenten wird nicht
manufakturisierbar sein. Welche Preise sind für diese
Produkte zu erwarten? Daß Individualproduktion nicht
notwendigerweise teurer ist als Massenproduktion, zeigt z.B. die
Tatsache, daß einige kleine Staaten mehr Brauereien haben
als etwa die USA. Im übrigen wird die Verbilligung durch
Massenproduktion nicht unbedingt an die Verbraucher
weitergegeben, manche Produktpreise werden künstlich
hochgehalten. Eine Manufakturisierung stellt das Gegenteil zur
Deterritorialisierung der Wirtschaft durch die multinationalen
Konzerne dar, die die Identifikation mit der Arbeit, aber auch
das Verantwortungsgefühl der Chefetagen gegenüber den
Arbeitnehmern in den diversen Ländern nicht fördert.
Die Manufakturisierung könnte zur Regionalisierung von
Märkten beitragen und im großen Maßstab Polypole
schaffen. Andererseits gäbe es auf den regionalen Märkten
weiterhin Oligopole, und der Zugang zu diesen wäre
zusätzlich dadurch erschwert, daß in kleinen,
überschaubaren Strukturen Neuerungen nicht leicht akzeptiert
werden. In den kleineren Produktionseinheiten, die durch eine
Manufakturisierung mit sich bringt, kann auch der
Produktionsablauf und - aufgrund fehlender Hierarchien - die
Motivation gesteigert werden. Der Blick auf die Produktion als
Ganzes führt zu einem wachsenden Verantwortungsbewußtsein
für den eigenen Anteil am Prozeß und damit wieder zu
mehr Identifikation mit der Arbeit.
Anhang: Man and Nature in the
Neo-Darwinist Research Programme
[zurück
zum Anfang]
(Ruprecht von Heusinger)
This short essay tries to
highlight the challenges posed by Neo-Darwinism (ND) to the
standard understanding of man in most of the social sciences. ND
would talk about Man's Nature, Woman's Nature, but would
certainly not see a chasm between humans and nature. There exists
therefore no reason to call one or the other "superior"
or more important.
"You talk to me of nationality,
language, religion. I shall try to fly by those nets."
(Stephen in James Joyce's "Portrait" , 1916)
I
Before we set out to discuss the fundamental features of ND, let
me invite you to forget, discard and abandon all the prejudices
and negative feelings which gull you at the moment. Forget your
catholic upbringing or your ideological affiliation. Forget
Social Darwinism and allow yourself the possibility of free
thought.
At the heart of ND is the notion that natural
selection works on the level of the replicator. An organism (such
as man or cat) therefore cannot be the relevant unit, as it can
only reproduce but not replicate itself. The replicator is the
gene in this case, the organism in which it sits is simply a
vehicle for reproduction. Only if this vehicle engages in
reproduction has an individual gene the possibility (50% chance)
of remaining in the "gene pool" of the relevant
population. It is therefore not survival as such which is
emphasised, but reproduction - or if you want: survival in order
to reproduce.
An individual gene (which might be far from
having one individual purpose) can be viewed as a ruthless
neo-classical selfish maximiser (Or: economist!). Selection
applies neither to groups, nor the group of genes comprised in a
body. A gene does not perish, once its organism dies. It might
sit in offspring or kin. A rich set of actions and interactions
therefore can develop. By that we mean gene-induced action by the
"vehicle for reproduction" on the one hand, and
inter-action between genes sitting in one "vehicle" on
the other. Evolutionary time, which is beyond our capacity to
grasp fully (millions of years ...) will of course always favour
the maximiser, so that we can metaphorically speak as if genes
were rational economic agents of the neo-classical style1. There
is one further element without which we could not talk about
evolution: an exogenous random disturbance. What ND needs are
random mutations in the genes2. Ever so slight changes which only
in a very few cases lead to "improvements"3. The
compelling logic and the process is self-evident. It is not of
major relevance for our purposes to spell out the development
from bacteria to fish, amoebae and man. Further readings are
given at the end. What is important is that replication is the
fundamental principle, paired with occasional improvements with
the replicator's chances of replication relative to the other
members of its population.
That this is a general story
applying not only to genes has long been recognised. Dawkins
introduced the concept of "memes". These are ideas,
concepts, theories etc. which compete for the attention of human
brains. Successful ones, such as the meme "God"
replicate easily, stay in the long-run, are difficult to
supersede and undergo many mutations, develop into a host of
species4. Others have difficulties and fail, such as the state-
capitalism practiced under the wrong name of "Socialism"
in the former Soviet Union or any old short-lived fashion. Meme
evolution is obviously far quicker and therefore far more
powerful in exercising impact on our world than the rather slow
gene-evolution.
II ND seems to me to provide a powerful
deep-structure, something which most social sciences lack.
Economists, for example, see tastes and technology as the "deep"-
parameters, parameters that do not change once economic policy
changes. Claiming to have any old deep structure does not make a
discipline more scientific. Coming up, however, with a
scientifically sound deep structure, which ND has developed and
continues to develop would certainly revolutionise not only
social science, but more importantly, the social policies which
are derived from them.
Given a deep structure,
characterising human beings implies that the notion of
"free-will" has to be qualified to some extent by the
presupposition of "gene-will". Free-will given gene-
will! A deep structure can be viewed as capacities which might
or might not be exploited, possibilities which wait to be used.
ND tries to avoid the simple distinction nature/nurture, it
searches for a richer, interactive model5.
I am not
talking because one talks in our culture, otherwise my dog would
talk too. I have the inborn capacity to talk, which my dog
(sadly) has not. The particular language which I am using is then
up to culture. We have the inborn capacity to remember faces
more easily than names, and the mere possibility that
anthropologists can tell us stories of other cultures, implies
that there has to exist a meta-culture, as they would not be able
to communicate otherwise. Furthermore, mammals seem to be able to
communicate across mammal-species quite effectively, while they
almost fail to communicate with insects. Basic behaviour, such as
fear, happiness, anger, aggressiveness can be communicated
successfully from man to dog, dog to horse, horse to cat and cat
to man, for example.
ND highlights the universal
structures, types of behaviour, capacities and possibilities of
human beings. It is about Universal People. In other words, the
tabula rasa approach to social science is shown to be plain
nonsense.
More importantly, next to the universality of
people, the differences between the two sexes are researched.
Differences which result from the different roles in
reproduction. It is the difference between cheap sperm and the
expensive eggs.
ND is therefore Anti-Feminist by
definition. Indeed, the current attempt to home back the message
(to a laughing crowd) that men and women are equal questions the
sincerity of its proponents. It also stands in sharp contrast to
the other notion put forward next to it: that a world run by
women would be a better world! Whether this failure of reasoning
is a new genetic mutation or determined by a society run by
white-males is something I don't know.
One of the most
important gene-determined feature, which determines much of our
behavioral capacities is certainly the desire to procreate. A
gene stressing the opposite would have vanished from the
gene-pool immediately. Here, the differences between the sexes
start: given the way we are (which can be consistently explained
by ND), a man can father an enormous amount of offspring, while a
woman cannot. Whereas the difference of the number of offspring
between a poor and a rich woman cannot be great (say, between 0
and 10), it can be enormous for males (say, between 0 and 10000).
The simple formula that males fight for women, while women choose
males comes to mind. The investment each side makes is so
radically different that one would expect the development of
different behavioral traits, given all the time in the world. A
simple cost-benefit analysis might thus go a long way down to
illuminate behavioural differences and traits.
III We
have so far touched on both blades of the double-sided sword of
ND: the attempt to highlight the similarities of all humans, what
Brown called Universal People on the one hand and the recognition
that man and woman are different on the other. The former is an
important point given the prevailing racism and nationalism, the
latter only insofar as stupidity seems to reign these days. Note
that pointing out the differences between men and women does not
mean that one wants to press women in certain roles, which
developed in the last few thousand years such as Kinder, Kirche,
Küche. That boys prefer to play with action-toys and girls
with dolls is nevertheless part of the Universal People6. (Do
you know a female who wants to be an auto-mechanic?)
Given
the time-frame evolution has to be seen in, the last few thousand
years are irrelevant. Homo Sapiens lived 99% of his time in
groups, as hunter and gatherer, meeting something like 500 other
human beings in his life-time. ND ask therefore implicitly
whether we are able to cope with modern society. Here, the
analogy with the suicidal moth comes to mind. A moth, adapted to
use the moon's light as a guiding devise will seem to make
conscious suicide flying in a summer night's candle....
For
example, to understand modern gadgets such as "money"
and people's perception of it, requires an understanding of
reciprocal altruism, of which money is a derivative of.
There
exists a host of topics, findings etc. which touch upon human
nature, social behaviour etc. which will, if taken seriously,
transform the whole of social science (just to mention beauty,
waist-to-hip-ratios or murder-rates). Indeed, let me predict that
the coming two decades or so will witness a complete overhaul of
the traditional approach to social science.
Literature
Dawkins, Richard "The Selfish Gene" 2nd Ed.
1989
Dawkins, Richard "The Blind Watchmaker"
1986
Cronin, Helena "The Ant and the Peacock"
1991
Pinker, Steven "The Language Instinct"
1994
Ridley, Matt "The Red Queen" 1993
Carvallo-Sforzo (oder so aehnlich) "Verschieden und
doch gleich" 1995
Footnotes 1Most mainstream
economists view it with satisfaction, that evolutionary biology
is nothing but an application of it. As Darwin's original
thoughts were derived from Malthus, so are most modern models
derived from non-cooperative game theory. This satisfaction,
however, seems rather unwarranted. To treat economic agents or
institutions in the way genes are treated defies the logic and
scientific value of ND. It is exactly this what ND has overcome
and should in fact lead to an abandonment of the neo-classical
research programme applied to human beings and institutions such
as firms and political parties. 2To what extent the essence of my
critique on the use of exogenous disturbances in New Classical
Macroeconomics applies to ND is unclear to me.
3"Improvement"
means a higher probability of being replicated relative to the
rest of the relevant population. There is an old story, told by
both, Cronin and Ridley, of a philosopher who runs when a bear
charges him and his friend. "It's no good, you'll never
outrun a bear," says the logical friend. "I don't have
to." replies the philosopher, "I only have to outrun
you". (Ridley p.33)
4I will not be tempted to compare
one church to one specie and my Lutheranian to another! 5A more
sensible way to think about these two terms might be the
following schemata put forward by S. Pinker (p.408):
6This
difference, apparently, is due to the testosterone-levels kids
encounter in the womb. If one would lower it artificially, the
male-mind-set would not develop. The sex difference would,
however, remain intact. To quote Matt Ridley: "There is no
evidence for genes for different brains, but there is ample
evidence for genes for altering brains in response to male
hormones. ... So the mental difference between men and women are
caused by genes that respond to testosterone. .... Inject all
pregnant women with the right dose of hormones and the result
would be men and women with normal bodies, but identical female
brains. War, rape, boxing, motor racing, pornography, beer and
hamburgers would soon be distant memories. A feminist paradise
would have arrived." (The Red Queen, 1993, pp.246- 248)
|