archiv mailingliste km 21.0

Juli - August 2001
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Betreff: [km 21.0:] neu auf www.km21.org

hallo meine lieben,

wie ihr vielleicht mitbekommen habt, ist ja frederic beigbeders roman "39,90" zum antikapitalistischen manifest geadelt worden. ihr könnt euch vorstellen, dass ich ihn mir natürlich anhören musste, als er im hamburger literaturhaus vorlas und rede und antwort stand. am schluss fragte ich ihn, ob er etwas dagegen hätte, wenn ich das buch - eigentlich doch ganz in seinem sinne - für umsonst ins netz stellen würde. "do it. fuck the publishers", sagte er grinsend. die besten passagen findet ihr nun unter:

http://www.km21.org/capital/beigbeder_2000.htm

(der rest des buches ist unterhaltsamer trash, aber das war mir dann doch zuviel aufwand).

passend zur aufgeflammten globalisierungsdebatte habe ich ein altes papier von robert ausgegraben, das er 1993 für unser dritte-welt-treffen geschrieben hat. "verschuldungkrise und entwicklung" fasst noch mal knapp die ursachen zusammen und ordnet das ganze problem in die herrschende wirtschaftstheorie ein. die es nicht richtig zu fassen bekommt! als alternative skizziert er die entwicklungstheorie der berliner schule von hajo riese. das ganze steht unter:

http://www.km21.org/capital/verschuldungskrise_1993.htm

ansonsten:

was, glaubt ihr, wird mit der anti-globalisierungsbewegung geschehen? haltet ihr die ganze debatte überhaupt für wichtig? ist der protest nur eine don quichotterie, weil man sowieso nichts ändern kann? an der roten flora im schanzenviertel wird jedenfalls der erschossene carlo giuliani schon fleissig zum märtyrer stilisiert.

mich würde interessieren, inwiefern ihr euch vom phänomen der globalisierung überhaupt berührt fühlt. ich bin neulich jedenfall durch meine wohnung gerannt, nachdem ich naomi kleins buch "no logo" in die hände bekommen hatte, und habe angefangen, alle gegenstände auf ihren markennamen hin zu untersuchen. während es bei den möbeln kaum logos gab (vor allem weil eigenbau, second hand oder irgendwo abgestaubt), entdeckte ich unter meinen elektronik-geräten und im kleiderschrank doch eine ganze menge marken. nicht immer weltmarken, aber sony ist zum beispiel gut vertreten. 2 oder 3 levis-jeans. camper-schuhe. reebok-sporthose... wir sind alle damit verwoben.

so viel für heute,
ciao, euer niels


Betreff: [km 21.0:] suchmaschine, 2 texte, buchrezensionen

hallo meine lieben,

vier neuigkeiten:

1. km21.org hat endlich eine suchmaschine. fragt mich nicht, warum ich solange gebraucht hab, hauptsache, sie hilft euch jetzt.

2. die seite mit den link-empfehlungen
www.km21.org/somelink.htm
habe ich etwas aktualisiert. das grobe raster ist jetzt:
politische gruppen/aktione, internet, musik, kunst/bilder/videos, statistiken/nachschlagewerke, wissenschaft und absurdes. wenn ihr links habt, die unbedingt reinsollten, schickt sie mir (niels.boeing@woche.de).
analog dazu werde ich jetzt endlich auch mal die ersten buchtips in angriff nehmen. rubriken sind hier: literatur, ökonomie & kapitalismuskritik, zivilisationskritik, bitland, wissenschaft & philosophie, utopien & szenarien. auch hier gilt: wer von euch ein buch empfehlen will, immer her mit dem vorschlag. auch wenige zeilen reichen schon, wir sind hier schließlich nicht in einem buchclub.

3. nachtrag zur biotech-debatte: nachdem ich meine mail abgeschickt hatte, fiel mir ein, dass es nicht schlecht gewesen wäre, ein glossar all der begriffe mitzuschicken. nicht jeder weiß, was PID oder stammzellen sind. hier kommt es nun, geschrieben von einer WOCHE-kollegin (erschienen am 15.juni), "zankapfel embryo", siehe unten.

4. zur seit längerem laufenden debatte um familie, arbeit und ideale ein text aus der aktuellen ausgabe der WOCHE "viel kind, wenig sex". das dürfte einige von euch wohl interessieren.

so viel für heute, ciao, niels


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Viel Kind, wenig Sex

Die meisten Paare wünschen sich mehrere Nachkommen. Doch ihre FAMILIENPLANUNG bricht nach dem ersten ab. Sie erkennen: Kinder bedeuten nicht nur Spaß, sondern auch Arbeit – und dämpfen die Liebe
VON URSULA OTT

Wer sich im zeugungsfähigen Alter paarweise zusammentut, den ereilt sehr schnell die Frage: ,Wollt ihr Kinder?" Noch wird sie im Plural gestellt – Kinder, zwei oder mehr, waren noch bis vor wenigen Jahrzehnten die Regel. Bald muss die Frage anders gestellt werden: ,Wollt ihr ein Kind?" Denn die Zahl der Einkind-Familien steigt in Deutschland rasant, in keinem anderen westlichen Industrieland wachsen so viele Kinder ohne Geschwister auf: 31 Prozent Einzelkinder sind es in Deutschland, in der Schweiz sind es lediglich 25 Prozent, in Kanada sogar nur 15 Prozent.
Dass immer weniger Paare sich zu einem zweiten Kind entschließen können, betrübt Rentenexperten und Politiker gleichermaßen: Um die Sozialsysteme intakt zu halten, müsste die deutsche Frau statt 1,34 eigentlich 2,8 Kinder gebären – sprich: Es müssten erheblich mehr Frauen zwei oder mehr Kinder zur Welt bringen. Woran das scheitert, haben gleich mehrere Wissenschaftler in unterschiedlichen Studien erforscht.
In einem sind sie sich einig: Die Gründe, überhaupt ein Kind zu bekommen, sind heute vollkommen andere als vor 100 Jahren. Ökonomische Argumente – also die Absicherung im Alter – sind fast völlig verschwunden, im Gegenteil gelten Kinder heute als finanzielle Belastung. Schon eher erhoffen sich Eltern von ihren Kindern, dass diese später, wenn die Erzeuger alt und gebrechlich sind, die Pflege übernehmen. So zumindest erklärt sich die Rostocker Demografin Hilke Brockmann die Tatsache, dass Eltern sich heutzutage eher Töchter als Söhne wünschen.
An die Stelle der ökonomischen Gründe sind vor allem ,intrinsische Motive" getreten, wie die Forscher sagen – der Antrieb zur Fortpflanzung liegt unmittelbar in der Elternschaft: Mit einem Kind will man sich selbst verwirklichen, Spaß haben, jung bleiben, die Partnerbeziehung beleben, gesellschaftlich anerkannt werden und sich selbst als erwachsen erleben. Das alles sind Bedürfnisse, die auch mit einem Einzelkind befriedigt werden können.
Dennoch besteht bei den meisten Paaren zumindest anfangs noch immer der Wunsch nach einem zweiten Kind. Fragt man sie direkt nach der Geburt des ersten Kindes, sagen 80 Prozent der Paare, dass sie ein weiteres wollen. ,Erst im Lauf der ersten anderthalb Lebensjahre des Kindes ändert sich die Einstellung", sagt der Münchner Familienforscher Wassilios Fthenakis vom Münchner Staatsinstitut für Frühpädagogik. Er hat im Auftrag der Landesbausparkassen-Stiftung 175 Elternpaare direkt nach der Geburt über die weitere Familienplanung befragt – und noch einmal 18 Monate später. Da hatte sich die Zahl derer, die immer noch ein Geschwisterkind planten, von 80 auf magere 36 Prozent verringert.
,Erfahrungsgeleitete Anpassung des Kinderwunsches" umschreibt Fthenakis vornehm das, was der Mehrzahl der jungen Eltern passiert. So hatten sie sich das Leben mit Kind nicht vorgestellt – und entscheiden sich deshalb gegen ein weiteres.
Woher rührt der Frust bei den jungen Elternpaaren? Bei den Frauen überwiege das Gefühl, ,mit der Betreuung der Kinder allein gelassen und überfordert zu sein", fasst der Forscher zusammen. Bei den Männern hingegen wachse der Frust über die ,Erosion der Beziehung": Fast alle klagten nach der Geburt des ersten Kindes über mehr Eintönigkeit in der Beziehung, weniger Spaß und vor allem: weniger Sex.
Dass es nach der Geburt des ersten Kindes zu einer rasanten ,Traditionalisierung der Geschlechterrollen" kommt, belegen gleich mehrere Studien. Nur noch jedes zehnte junge Elternpaar teilt sich die Hausarbeit, so eine Studie namens ,Bamberger Ehepaar-Panel". Und die vor kurzem vorgestellte Väterstudie der Bundesregierung zeigt, wie sehr das auch für gutwillige Paare gilt. Befragt man sie nämlich vor der Geburt des ersten Kindes, projektieren sie ihre Arbeitsverteilung im Durchschnitt so: 72 Prozent der Aufgaben sollen von Vater und Mutter gemeinsam übernommen werden, 21 Prozent allein von der Mutter, 8 Prozent vom Vater. Wenn der Ernstfall eintritt, sieht die Rechnung ganz anders aus: Nur 45 Prozent der Arbeit wird gemeinsam erledigt, aber 44 Prozent von den Müttern ganz alleine. Und die fühlen sich ganz offensichtlich dabei betrogen.
Denn je unzufriedener Mütter mit der Rollen- und damit Arbeitsverteilung sind, desto eher entscheiden sie sich gegen ein zweites Kind, sagt Fthenakis. Und sie tun gut daran, liest man die Ergebnisse einer anderen Studie, die der Magdeburger Psychologin Claudia Quaiser-Pohl nämlich. Sie hat 210 Elternpaare befragt und dabei festgestellt, dass nach dem zweiten Kind ein noch heftigerer ,Traditionalisierungsschub" stattfindet – sprich, die Männer beteiligen sich noch weniger an Haus- und Erziehungsarbeit. Auch die Zufriedenheit mit der Beziehung und das Sexualleben leiden nach dem zweiten Kind noch dramatischer als nach dem ersten.
Claudia Quaiser-Pohl hat die deutschen mit Eltern weltweit verglichen. Auffälligster Befund: ,Nirgendwo werden Kinder so sehr als Belastung empfunden wie in Deutschland." Offenbar sei das Klima in Deutschland besonders kinderfeindlich, im Gegensatz etwa zu Korea, wo die Forscherin ebenfalls Daten erhoben hat: ,Dort steigt man erst mal im Ansehen, wenn man das konfuzianische Ideal erfüllt hat, ein Kind zu bekommen." Nirgendwo sonst in der Welt leidet außerdem die Beziehung derart unter der Geburt eines Kindes wie in Deutschland.
Für die Politiker, die doch so gerne von jedem Elternpaar ein zweites Kind hätten, ist es schwer, daraus Konsequenzen zu ziehen. Mit Geld können sie offenbar wenig ausrichten: Materielle Gründe scheinen nicht ausschlaggebend für die Familienplanung. Mit steigendem Monatseinkommen steigt nicht etwa der Wunsch nach dem zweiten Kind, hat Fthenakis erhoben. Eher im Gegenteil: ,Mit steigendem Einkommen wachsen vermutlich auch die Ansprüche an den Lebensstandard." Und der sinkt bekanntlich mit jedem weiteren Kind.
Für die sponsernde Landesbausparkasse besonders bitter: Auch eine schöne, große Wohnung motiviert die Paare nicht zum Kinderkriegen. Finanzielle Hilfen wie Kindergeld oder Wohnungsbauförderung würden vor allem von Mittelschichtsfamilien zwar gerne angenommen als ,soziale Anerkennung", so Fthenakis – aber in ihrer Entscheidung für oder gegen weitere Kinder lassen sie sich davon wenig beeindrucken. ,Die Familienpolitik muss also auf den Kopf gestellt werden", so der Forscher. Allein mit finanziellen Hilfen sei da nichts zu machen.
Aber womit dann? Zum einen mit dem Aufbau einer Infrastruktur, die es berufstätigen Frauen erspart, in die Hausfrauenrolle zurückzufallen: Ganztagsschulen, Krippen, Kindergärten mit flexiblen Öffnungszeiten. ,Innovative Geburtenförderung" nennt dies der Politologe Dieter Oberndörfer in seiner Studie zum ,Demografischen Wandel", in Auftrag gegeben von der Bundesregierung. Doch selbst wenn eine Krippe von 9 bis 17 Uhr geöffnet ist – es bleibt für junge Eltern genug Konfliktstoff. Wer kocht, kauft ein, steht die Nächte mit fiebernden Kindern durch? Denn auch diese Jobs sind offenbar ungleich verteilt.
,Vor der Geburt mit werdenden Eltern zu reden, kann man sich schenken", hat Psychologin Quaiser-Pohl erfahren, ,da sind die meisten euphorisch und denken, wir kriegen das schon hin." Nach der Geburt allerdings, wenn es tatsächlich bei vielen kracht, ist es schwer, an die Paare heranzukommen – der soziale Druck sei enorm, mit so einem süßen Säugling auf dem Arm doch gefälligst glücklich zu sein. ,Probleme mit pubertierenden Kindern gelten als ganz normal", sagt Quaiser-Pohl, ,aber bei einem Säugling herrscht vor allem bei den Verwandten das Bild: Das haben wir damals geschafft, das wird die doch auch schaffen."
Die Universität Magdeburg spricht junge Eltern jetzt über Kinderärzte und Hebammen an. Sie bietet eine kostenlose ,systemische Beratung in der frühen Familienphase", wo junge Eltern darüber reden sollen, wie sie die Kindererziehung organisieren und ihre Liebe hinüberretten können in die Elternschaft. Ob das ein Modell sein kann, sei dahingestellt – kaum mag man der Bundesregierung raten, eine ganze junge Elterngeneration in Familientherapie zu schicken. Aber unterm Strich wäre das immer noch billiger als die sozialen Folgen der ständig steigenden Scheidungen zu tragen.

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Zankapfel Embryo

PID, Stammzellen, Klonen, Gentests – die Begriffe der Biomedizin schwirren durch Zeitungen und Talkshows. Ein kleines LEXIKON der WOCHE

Embryonale Stammzellen

Heißestes Eisen in der politischen Debatte ist derzeit die Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen (ES-Zellen). Sie sind zunächst Bestandteil jedes menschlichen Embryos und zwar in einem sehr frühen Stadium der Entwicklung – dann nämlich, wenn nach etlichen Teilungen am fünften bis sechsten Tag aus der befruchteten Eizelle1ein kugelförmiges Gebilde aus 150 bis 200 Zellen entstanden ist. Im Innern dieser Blastozyste 3 befinden sich die Stammzellen. Sie haben eine faszinierende Fähigkeit: Aus ihnen können die mehr als 200 verschiedenen Zelltypen des menschlichen Körpers entstehen. Ein bis zwei Tage später dringt die Blastozyste normalerweise in die Gebärmutter der Frau ein. Etwa am 14. Tag nach der Befruchtung entsteht aus den Stammzellen die so genannte Keimscheibe, aus der sich der Fötus entwickelt. Die Hülle der Blastozyste bildet später einen Teil der Plazenta.
Seit mehr als 15 Jahren haben Wissenschaftler versucht, menschliche ES-Zellen aus Embryonen zu isolieren und dann im Labor zu züchten – lange ohne Erfolg. Nur bei bestimmten Stämmen von Mäusen war dies gelungen. Das Problem: Stammzellen sind empfindlich. Es kommt nicht nur darauf an, dass die Em- bryonen, aus denen man sie entnimmt, intakt und lebensfähig sind. Ebenso wichtig ist, dass man weiß, mit welchen Nährstoffen die Stammzellen in der Kulturschale versorgt werden müssen, damit sie am Leben bleiben. Offiziell ist das bisher nur drei Teams geglückt – einem in den USA, einem weiteren in Israel und einer Gruppe australischer Forscher in Singapur. Die Wissenschaftler verwendeten dafür Em- bryonen, die in Befruchtungskliniken übrig geblieben waren und ansonsten vernichtet worden wären.
Die Nachfrage nach menschlichen ES-Zellen ist groß: Schon Anfang 2000 hatte das US-Team, dem die Züchtung der Zellen als Erstem gelungen war, mehr als 100 Anfragen erhalten. Die meisten Forscher hoffen, damit Therapien für Patienten mit Diabetes, Parkinson oder Multipler Sklerose entwickeln zu können. Gezüchtete ES-Zellen sind im Prinzip unbegrenzt vermehrbar. Daher müssen für Forschungsarbeiten nicht unbedingt neue Embryonen geopfert werden.

Adulte Stammzellen

Eine ethisch unbedenkliche, ebenfalls viel versprechende Alternative sehen manche Forscher in adulten Stammzellen. Sie kommen im Körper jedes Menschen vor und dienen als eine Art Nachschublager für Blut-, Haut- und Leberzellen. Allerdings gelten adulte Stammzellen als weniger vielseitig: Sie sind schon weiter spezialisiert als ES-Zellen und lassen sich im Labor kaum vermehren.

Therapeutisches Klonen

Eine dritte Variante, um Spenderzellen für Transplantate zu erhalten, ist das therapeutische Klonen. Ziel ist es dabei, patienteneigene ES-Zellen herzustellen. Denn die bereits existierenden Kulturen von ES-Zellen haben – abgesehen von der ethischen Problematik – einen entscheidenden Nachteil: Würde man das aus ihnen gezüchtete Ersatzgewebe Patienten einpflanzen, würde es vom Immunsystem als fremd erkannt und abgestoßen. Zudem müsste man beim therapeutischen Klonen für jeden Patienten mindestens einen genetisch identischen Embryo als ,Quelle" herstellen. Dazu wird ein Zellkern des jeweiligen Individuums in eine entkernte Eizelle gespritzt, beide werden etwa mit Hilfe eines Stromstoßes miteinander verschmolzen. Klappt die Aktion, beginnt sich die fusionierte Zelle zu teilen – so wie nach einer normalen Befruchtung. Für die Züchtung der ES-Zellen wiederum müsste der Embryo zerstört werden.

Reproduktives Klonen

Das reproduktive Klonen lehnen die meisten Forscher ab. Die Technik ist zwar zunächst dieselbe wie beim therapeutischen Klonen. Ziel hierbei ist jedoch, den genetischen Doppelgänger eines bereits Geborenen zu zeugen. Dazu wird der Embryo, der zunächst im Labor heranwächst, nach ein paar Tagen in die Gebärmutter eingepflanzt und normal ausgetragen. Bisher wurde dies nur bei Tieren gemacht. Das schottische Klon-Schaf Dolly ist das bekannteste Beispiel.

Präimplantationsdiagnostik

Bei der Präimplantationsdiagnostik (PID) geht es darum, Defekte im Erbgut eines Embryos aufzuspüren. Das ist nur im Rahmen einer künstlichen Befruchtung im Labor möglich. Etwa drei Tage nach der Zeugung, wenn sich das befruchtete Ei zu einem acht- bis zwölfzelligen Menschenkeim2entwickelt hat, wird diesem eine Zelle für einen Gentest entnommen.
Dem Keim schadet dieser Zellen-Klau in der Regel nicht. Er entwickelt sich normal weiter – vorausgesetzt, er wird in den Uterus einer Frau eingesetzt. Ergibt der Gentest nämlich einen ungünstigen Befund, wird der Embryo nicht implantiert und man lässt ihn absterben. In Deutschland ist das Verfahren ebenso wie das Klonen verboten. In vielen EU-Ländern und den USA ist es erlaubt. In Großbritannien dürfen Wissenschaftler sogar mit Embryonen forschen. Seit kurzem ist dort auch das Klonen menschlicher Embryonen erlaubt. Spätestens 14 Tage nach der Kunst-Zeugung müssen diese aber getötet werden.

Pränatale Diagnostik

Zulässig ist in Deutschland die pränatale Diagnostik, die Untersuchung von Föten 4im Mutterleib. So bezeichnet man Ungeborene ab der 13. Lebenswoche – wenn die Embryonalentwicklung und damit die Bildung aller Organe abgeschlossen ist. Dann ist das Kind mit 50 bis 80 Millimeter Länge auch noch nur ein Däumling. Doch ist bereits alles an ihm dran: Arme, Beine, Ohren und Augen. Selbst die Frage ,Junge oder Mädchen?" lässt sich mit einem Blick beantworten.
Gleichzeitig ist dies die Phase der Schwangerschaft, in der Ärzte das Ungeborene auf bestimmte Entwicklungsstörungen untersuchen können. Das geschieht zum Beispiel durch eine Untersuchung des Fruchtwassers, das Zellen des Kindes enthält. Sie wird ungefähr in der 15. Woche vorgenommen. Stellt sich heraus, dass der Fötus etwa eine Chromosomenstörung wie das Down-Syndrom hat (Mongolismus) oder eine andere genetische Krankheit, kann die Frau die Schwangerschaft abbrechen lassen.

Spätabtreibung

Paradoxerweise ist eine Spätabtreibung im Falle einer schweren Schädigung des Fötus bis zum Ende der Schwangerschaft zulässig. Ebenso legal ist die Verwendung der ,Spirale". Im Körper von Frauen, die damit verhüten, entstehen bei häufigem Sexualverkehr ständig Em- bryonen3. Diese werden aber an der Einnistung in die Gebärmutter gehindert und sterben wenige Tage nach der Befruchtung ab – etwa im selben Stadium also, in dem Embryonen bei der Gewinnung von ES-Zellen sterben. Hinzu kommt: Während der Verbrauch von Embryonen in Deutschland verboten ist, dürfen Mediziner und Forscher das Gewebe abgetriebener Föten verwenden. Diese Widersprüche brachte der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, Hubert Markl, vor einiger Zeit auf den Punkt: ,In Deutschland sind Em- bryonen im Reagenzglas sicherer als im Mutterleib."
CORNELIA STOLZE


Betreff: [km 21.0:] Kommentar zu: Was ist internet literacy?

Was ist internet literacy?

Was muss man im umgang mit dem netz können und wissen und was muss man in
zukunft können und wissen?

Um das Internet heute benutzen zu können ist es notwendig lesen zu können,
Cumputer-Grundkenntnisse zu haben, die Programme zu kennen mit denen man
argieren muss (Browser, Emailclient, Zugangssoftware) und Zeit haben um das
Netz kennen zu lernen. Außerdem braucht man Geld um sich die Hardware und
die Software zu kaufen oder um "gemietete" Geräte (Internetcafe) dauerhaft
nutzen zu können.

In Zukunft wird das Internet auch ohne Bildung benutzbar sein:
Man wird durch Sprache und Bewegung durch das Netz surfen können.
Schon jetzt werden Agenten/Bots(*) entwickelt, die den Benutzer bestimmte
Services bieten werden (Filme, Audio, Online-Bücher, usw.).
Zum Beispiel möchte der Benutzer sich den Film Matrix angucken. Er stellt
sein Computer(Handy?PDA?) an und sagt: "Ich möchte den Film Matrix sehen".
Der Bot wird dem Benutzer sagen, dass er sucht und wird ihn zu einen Bot
einer Firma weiterleiten, die diesen Film vertreibt.
Beim anderen Bot angekommen browsed der Benutzer mit Handbewegungen durch
die Cover der verschiedenen Filme mit Titel "Matrix" (es könnte ja mehrere
geben ;) ) und läßt sich vom Bot die Beschreibungen vorlesen. Dann sagt er
Film abspielen.
Der Bot sagt ihm wieviel es kostet und fragt ihn ob er die Gebühr für das
Ansehen des Films bezahlen möchte. Wenn der Benutzer einwilligt zu bezahlen
ein kurzer Iris-check oder eine andere Autorisierungsmöglichkeit und der
Benutzer kann sich den Film ansehen.
Dieses System wird hauptsächlich Kommerziel sein, was heißt, dass die
Wirtschaft bestimmen wird was die Benutzer sehen. Ich gehe davon aus das es
eine ähnliche Entwicklung wie beim Fernsehn geben wird und auch genauso
einfach Bedienbar sein wird.
Das Netz wird für eine größere Masse nutzbar werden, aber dadurch auch viel
an Freiheit und Demokratie einbüßen.
Die Terminals die den Zugang bieten werden überall auf der Welt in den
Einkaufszentren und vielleicht auch außerhalb zu finden sein. Außerdem
werden sich auch einige Leute kleine Tragbare Geräte nutzen können.
Das Internet wird für jeden verwendbar sein, der genug Geld hat, die
Services, die Angeboten werden, zu nutzen. Ich gehe auch davon aus, das
vermehrt Informationen nur gegen Geld freigegeben werden.

Allan Grunert

(*) Mit Agenten/Bots sind Programme gemeint, die auf künstlicher
Intelligenz basieren. Sie werden wie eine Art Helfer sein, die den Benutzer
mit Hilfe von Spracherkennung und Visualiesierung (was tut der Mensch,
welche Bewegungen, usw.) erkennt welche Services der Mensch haben möchte.


Betreff: Fwd: Wahrheit von Genua

... und noch ein nachtrag zu genua:
Ein italienischer Journalist vom Messaggero in Rom hat diesen
Augenzeugenbericht geschickt. Der Text ist in leicht gekürzter Fassung
übersetzt; das italienische Original hängt noch dran.
Liebe Grüße,
Judith
>
> "Liebe Freunde,
> ich war in Genova und ich habe mit meinen eigenen Augen gesehen, was
> passiert ist.
> Glaubt nicht den Zeitungen und den Nachrichten. Es war unglaublich, ein
> Massaker!
> Es ist zwar schwer zu erzählen was zwischen Freitag und Samstag
> geschehen ist, aber ich versuche zu sagen, was ich und andere gute
> Freunde in Genua erlebt haben.
>
> Ich komme in Genua an, nach der Demonstration von 50.000 Ausländern.
> Es gibt viele Treffpunkte, wir sind viele. Tausende von absolut
> friedlichen Menschen, es ist eine tolle Stimmung. (Erinnert Ihr euch an
> Zeltlager?) Pfadfinder und Militante, Ehrenamtliche und Profis. Am
> Freitag morgen haben wir angefangen in der gepanzerten Stadt die
> berühmte rote Linie mit Tänzen, Performance und Sprechchören zu
> stürmen. Nun treffen an der Uferstraße auch die Leute von Black Bloc
> an. Einige werden dabei beobachtet, wie sie mit der Polizei sprechen.
> Sie sprechen überwiegend deutsch. Sie vermummen sich. Polizei und
> Carbinieri unternehmen nichts. Die Black-Bloc-Leute versuchen bei den
> Treffpunkten der Gewerkschaften, wie Cobas einzudringen, von denen sie
> einen der Verantwortlichen angreifen, aber dann doch mit Mühe
> vertrieben werden.
>
> Dann konzentrieren sich die Black-Blocs auf die Demonstration der
> Jugendzentren, sie sind bewaffnet bis an die Zähne. Die Polizei folgt
> ihnen. Die Demonstranten werden zuerst von Black Bloc und dann von der
> Polizei angegriffen und damit fingen die gewaltsamen Angriffe an.
> Black-Bloc greift dann auf einem anderen Platz die Leute von Lilliput an
> (Fairer Handel, katholische Basisgruppen). Die Leute verhalten sich
> friedlich und versuchen sie zu vertreiben. Dann kommt die Polizei und
> greift den Platz an. Die Leute heben die Arme hoch und schreien "Pace".
> Doch die Polizei setzt Tränengas ein, es gibt Verletzte. Black-Bloc
> zieht ab und setzt die Zerstörung der Stadt fort...
>
> 300-400 Demonstranten des Black-Bloc sind in Genua und wer sie
> anführt, muss sich in der Stadt perfekt auskennen: sie tauchen an
> jedem Platz und Treffpunkt auf, wo sich die Initiativen der
> Anti-Globalisierungsbewegung befinden. Es ist beeindruckend. Sie sind
> militärisch organisiert, sie dringen ein, wo sie wollen, die
> Anführer geben Befehle und die anderen befolgen sie. Und wie am
> Schnürchen sind auch Polizei und Carabinieri da. Inzwischen greift die
> Polizei eine andere Gruppe von Demonstranten mit Tränengas an. Flucht,
> alles rennt auseinander. Die Krankenhäuser füllen sich mit
> Verletzten. Allerdings lassen sich viele nicht im Krankenhaus behandeln,
> weil die Polizei alle festnimmt, die dort ankommen.
>
> Am Abend sind die Leute bestürzt, viele wütend. Die Black-Blocs
> werden nicht mehr gesehen. An der Zittadelle versammeln sich 10.000
> Leute beim Sozialforum Genua (Genoa Social Forum), das die
> Protestaktionen von rund 700 Gruppen beim G8-Treffen koordiniert. Die
> Nachricht vom Tod des Jungen spricht sich um. Die Angst ist groß, es
> gab viele brutale Zusammenstöße mit der Polizei. Jugendliche und
> Nonnen weinen. Es gibt viele Verletzte. Ein alter Mann mit einer
> Kopfbinde weint. Don Galla von der Kommunität von San Benedetto ist
> da. Auch die Anführerin der Mütter der Plaza de Mayo in Argentinien,
> die seit Jahren auf Nachricht von ihren verschwundenen Kindern warten,
> ist da. "Was ich gesehen haben, erinnert mich zu sehr an die Diktatur in
> Argentinien. Ich habe nicht geglaubt, dass so etwas in Italien möglich
> wäre", sagte sie. Mein Bruder, Luca Casarini - alle bleich - und
> Bertinotti, der einzige Politiker, der den Mut hatte hier aufzutauchen,
> versuchen die Leute zu beruhigen: Lauft nicht in kleinen Gruppen herum.
> Nehmt die Herausforderung der Gewalt nicht an. Stattdessen soll die
> Antwort eine große, friedliche Demonstration gegen die Gewalt der
> Black Bloc und der Ordnungskräfte am nächsten Tag sein. Senator
> Malabara berichtet, dass er in der Questura (Polizei) war. Dort habe er
> komische Personen gesehen, die ausgesehen hätten wie Demonstranten.
> Sie sprachen mit der Polizei - in deutsch oder anderen Fremdsprachen -
> und sind dann gegangen.
>
> Am Samstag findet die große Demo statt. Auf der Piazzale Kennedy ist
> es friedlich. Alle sind dabei: Bauern, Metallarbeiter, Kurden... Lieder,
> Tänze, Transparente. Dann tauchen die Black Bloc auf. Und ganz
> überraschend greift die Polizei an und zerschlägt die Demo. Krieg
> bricht aus. Überall Angriffe, Raufereien. Am Ufer greifen sie ohne
> Grund mit Tränengas an. Panik entsteht. Das Gas macht
> Hautausschläge, lässt nicht atmen.
> Die Black-Bloc? Sie kommen und gehen und niemand tut ihnen etwas. Sie
> greifen einen Jungen der Rifondazione (comunista) an. Sie zerstören
> sein Transparent und sie greifen ihn an. Sie werfen auch mit Steinen auf
> den Sprecher des Genoa Social Forum. Sie sind wahnsinnig bewaffnet: Wie
> konnten sie in diese gepanzerte und streng bewachte Stadt kommen?
>
> Samstag nacht, die Demo ist zu Ende, stürmt die Polizei das
> Pressezentrum des Genoa Social Forums. Sie greifen die Anwesenden an und
> vor allem interessiert sie das Dokumentationsmaterial. Sie zerstören
> PCs, Videokameras und Fotoapparate, eben alles was Beweise über die
> letzten Tage liefern könnte. Sie nehmen auch den Rechtsanwalt fest,
> der eine Gruppe von Anwälten koordiniert. Während der Durchsuchung,
> für die es keinen Befehl gibt, ist Politikern, Journalisten,
> Rechtsanwälten und Ärzten der Zutritt verboten.
> Von den Black-Bloc weiß man nichts mehr.
>
> Ich sage Euch es waren zwei Tage wie ein Alptraum: Black-Bloc und
> Ordnungskräfte haben ein Massaker veranstaltet und wollten es tun.
> Polizei und Carabinieri müssen einer Gehirnwäsche unterzogen worden
> sein. Und wenn ich die Zeitungen lese und die Nachrichten sehe: Mein
> Gott, das ist doch ein richtiges Regime: wo haben sie die Wahrheit
> geschrieben, die wir alle erlebt haben? Ich werde verrückt, wenn ich
> denke, dass einige denken könnten "Ach ihr Demonstranten, redet doch
> nur den üblichen Scheiß..." Aber lasst Euch nicht einwickeln, habt
> den Mut, Eure Überzeugungen über unsere Ordnungskräfte und über
> die demokratischen Institutionen unseres Staates in die Diskussion zu
> bringen. In Genua haben sie die neue Regierung eingeweiht....
>
> Und noch etwas zu dem ermordeten Jungen: Ihr kennt die erste Version der
> Polizei, bevor das Video auftauchte? Umgebracht durch einen Stein,
> geworfen von anderen Demonstranten... Wenn Ihr Euch vorstellt, dass ein
> großer Teil des Beweismaterials zerstört worden ist, bleiben die
> Versionen der Polizei als die "sicheren" übrig.
>
> Denkt darüber nach und schickt diese Mail weiter. Redet darüber mit
> Freunden, Verwandten, Kollegen, denn über die Wahrheit muss gesprochen
> werden.
> Stefano"
>


Betreff: [km 21.0:] amsterdam - genua

Mag mensch von gewalttätigem Protest halten, was mensch will... Der
umgesetzte westeuropäische Sicherheitswahn trifft letzten Endes
alle. Sollte am Ende dann die üble Frage bleiben, ob wir's nicht
besser beim Nationalstaat lassen sollten? Hoffentlich nicht, aber
die grundrechtfeindlichen Tendenzen der Technokraten müssen immer
wieder denunziert werden, der religiöse Erlösungsglaube des Westens
an sich selbst eben so (siehe Mazedonien).

Hier jedenfalls ein Artikel aus dem heutigen "Freitag" über
jemanden, der gar nicht nach Genua wollte. (Kontakt wird gerne
vermittelt...)

Pozdrav, Jochen

Übrigens: In Rostock marschiert morgen die NPD. Grund ist die
Entlassung ihres Ortsvorsitzenden aus dem lokalen Burda-Blatt
"Norddeutsche Neueste Nachrichten". Die Polizei will das Recht auf
"freie Meinungsäußerung" sowohl der Nazi- als auch der Gegendemo
durchsetzen...


**************
Marina Achenbach

Rote Haare
KEINE REISE NACH GENUA - Wie sich die Polizei einen Gewalttäter
erschaffen hat

Verfügung: Sie haben sich von Sonntag, den 15.07.2001, bis Sonntag,
den 22.07.2001 täglich jeweils bis 12 Uhr auf der Wache des für Sie
zuständigen Polizeiabschnitts ... zu melden.

Die Polizei hinderte Torsten G. prophylaktisch an einer Reise, die
er nicht vorhatte. Zwar entspricht der Protest in Genua ganz seinem
Denken und Empfinden, aber er hatte nicht geplant, dorthin zu
fahren. Hingegen wurde ihm nun schwarz auf weiß bestätigt, dass die
Polizei ihn als gefährlichen Gewalttäter führt. Die Liste, auf der
er steht, ist bislang eine deutsche. Sie könnte auf Drängen von
Schily und Stoiber europäische Dimensionen annehmen. 15 junge Leute
in Berlin und Brandenburg erhielten eine solche "Meldeauflage" und
somit bei Geld- oder Gefängnisstrafe bis zu einem Jahr das Verbot,
die Stadt vor und während des G 8-Gipfels zu verlassen.

Torsten ist 23, lernt Heilpraktiker, lebt zeitweise mit einer ganzen
Reihe von Leuten in einem ehemals besetzten Haus zusammen. Er ist
von seiner Weltsicht und seiner Mentalität her ein Pazifist. Wer
über ein Minimum an Menschenkenntnis verfügt, wird das ohne Zweifel
wahrnehmen. Doch die Staatsgewalt, die bestimmte Arten von Gegnern
für ihre Legitimation braucht, fabriziert sie sich nach Belieben.
Torsten scheint ihnen geeignet als Kritiker des Systems und
Demonstrant, der für Polizisten leicht wiederzuerkennen ist: Er hat
leuchtend hellrote Rastalocken.

"Nach Erkenntnissen der Berliner Polizei gehören Sie zu Personen,
die der gewaltbereiten linksextremistischen Szene zuzuordnen sind."
So steht es in einem mitgelieferten Papier des Polizeipräsidenten,
das diese Behauptung mit vier Belegen stützen soll. Sie sind falsch.
Torsten wird die Beweise geradezu triumphal erbringen können. Aber
was geschieht da hinter seinem Rücken? Wer hat etwas mit ihm vor?
Die Willkür und das zu vermutende Kalkül sind unheimlich.

Zehn Kilometer bis Göteborg

Das jüngste im Polizeidossier aufgeführte Ereignis: "Im Juni diesen
Jahres wurden Sie in Göteborg/Schweden angetroffen, wo vom 14. bis
16. Juni der EU-Gipfel stattfand. In diesem Rahmen kam es zu
gewalttätigen Ausschreitungen von sog. >Globalisierungsgegnern<.
Dabei wurden Sie von den schwedischen Sicherheitsbehörden
festgestellt und personalienmäßig erfaßt."

Im Bus mit 42 Leuten fuhr Torsten in Richtung Göteborg. Ihn
interessierte vor allem, welche Widerstandskraft sich dort
manifestiert und was für Leute er treffen wird: ob es Gleichgesinnte
sind, wie man sich verständigt, wie viel Zukunft sich offenbart. Das
suchen die meisten. Es geht um Überwindung der Ohnmachtserfahrungen.
In den vier Göteborger Tagen wollte er mit einem Freund im Quartier
der "Globalisierungsgegner" auch einen Shiatsu-Workshop anbieten.

An der schwedischen Grenze sechs Stunden Kontrolle. Keine Zeichen
für Militanz im Bus. Weiterfahrt. 10 km vor Göteborg Stopp auf der
Autobahn. Torsten wird abgeschleppt, er nimmt an, weil er in der Tür
stand und laut in den Bus hinein fragte: Zeigen wir nun unsere
Ausweise oder nicht? Er ärgert sich über seine "große Klappe". Doch
am Polizeibus schaut ein Uniformierter in eine Liste und findet
seinen Namen. Es ist eine Liste der deutschen Polizei. Nach diesem
Verzeichnis werden neun weitere Mitfahrer aus dem Bus geholt. Als
Erklärung kommt das vage Wort "immigration law".

Fahrt in den Knast. Nach sechs Stunden kommt ein Dolmetscher, über
den ihnen mitgeteilt wird, dass sie ausgewiesen werden, weil sie der
deutschen Polizei bekannt seien als Gewalttäter. "Kant faldsverkare
av tysk police". Da wird ihm mulmig. "Wieso ich? Ich bin zu nichts
in meinem Leben je verurteilt worden."

Drei mal wurde er schon festgenommen, dabei aber nicht
erkennungsdienstlich behandelt. Und die Verfahren, die jeweils die
Polizei anstrengte, wurden fallen gelassen. Nun sitzt er für 36
Stunden in einer Zelle und "schwitzt Blut und Wasser: offenbar bin
ich bei denen in einer Kartei." In einer kleinen Propellermaschine
werden die Zehn nach Hamburg zum BGS geflogen, der nochmals ihre
Personalien aufnimmt, ihnen die Ausweise wieder aushändigt und sie
entlässt. Torsten trampt völlig erschöpft nach Berlin zurück.
Göteborg hat er nicht gesehen.

Hohenschönhausen, Mama und die Polizei

Ich bin in Hohenschönhausen aufgewachsen, im Neubaugebiet im Osten
von Berlin. Hab da nicht so ins Schema der rechten Subkultur
gepasst. Das war einfach so. Es kam mit der Wende, für mich mit der
Pubertät. Einige fingen an, mich wegen meiner roten Haare als rote
Sau zu beschimpfen.

Mit 18 bin ich überfallen worden, von Leuten, die ich jeden Tag
gesehen habe. Ich bin mit dem Walkman nach Hause gezogen, aus der
Disco um 12 Uhr nachts. Ich habe sie gesehen, mir nichts gedacht.
Auf meinem Rucksack hatte ich einen kleinen Aufnäher "Gegen Nazis",
da ist einer reingesprungen. Sie haben mir das Nasenbein gebrochen.
Als ich blutig nach Hause kam, habe ich geweint, und meine Mutter
hat mich in die Arme genommen. Eine Anzeige durchzuziehen, habe ich
mich damals nicht getraut, meine Mutter will ja weiterhin da wohnen.
Und ich hatte keine Zeugen. Aber ich bin dann weggegangen aus
Hohenschönhausen.

Zum Glück gab es Sozialarbeiter in einem halbkirchlichen Klub, mit
denen ich reden konnte. Die haben mich über Wasser gehalten. Sie
waren die ersten, von denen ich dachte: in die Richtung möchte ich
mal gehen. Die Jugendlichen machten immer wieder ihren eigenen Klub
kaputt. Da ist ein unwahrscheinliches Gewaltpotenzial. Einmal hat
sich einer im Klub aufgehängt. 21 Jahre alt. Wenn ich das so
erzähle, finde ich es selbst krass. Heute kann ich es mir kaum noch
vorstellen. Es war eine andere Welt.

Doch die Wendegeneration hat, glaube ich, einen Vorteil: Sie hat
erlebt, dass das ganze System, in dem wir bis dahin lebten, komplett
als schwachsinnig erklärt, total übern Haufen geworfen wurde. Warum
soll es dem jetzigen System nicht auch so gehen? Es muss nicht alles
für immer so bleiben, wie es gerade ist. Ich versteh allerdings
nicht, warum jetzt 60 Prozent meiner Generation diese ganz andere,
rechte Meinung haben. Liegt es vielleicht einfach an Dummheit?

Irgendwann bin ich in einen anderen Jugendklub gegangen, in die
"Laube", wo sich die linken Zecken eingenistet hatten. Und da habe
ich plötzlich erlebt, dass sie mich akzeptierten. Ich durfte so
sein, wie ich war. Da fing ich langsam an, ein bisschen
Selbstbewusstsein zu kriegen. Das war mit 16. Seit damals hab ich
die Haare wachsen lassen.

Nach dem Realschulabschluss meldete ich mich zu einem Fachabi für
Metallberufe an. Zuerst musste ich ein Praktikum auf dem Bau hinter
mich bringen: Ein Jahr lang Wände abreißen. Niemand kam da auf die
Idee, mir was beizubringen. Ich habe gelernt, wie man Rigipsplatten
schleppt und sich mit einem riesigen Stemmbohrer durch Mauern
frisst. Und ich bin zäher geworden. Seitdem kann ich auch andere
Sachen ertragen.

Damals wollte ich regenerative Energien studieren und derjenige
sein, der die Energie schafft, wenn wir uns einmal irgendwohin
absetzen und unsere Kommune hochziehen. Dass wir das in Deutschland
tun könnten, glaubten wir nicht.

Meine Mama ist Arbeiterin, sie war schon Köchin und Gerberin und
Straßenbahnfahrerin. Jetzt ist sie arbeitslos. Damals in der DDR ist
sie Anfang der achtziger Jahre aus der Partei ausgetreten, weil sie
es nicht mit ansehen konnte, was das für ein scheinheiliger Verein
war. Davor hab ich totalen Respekt. Sie weiß schon, dass man, wenn
man politisch aktiv ist, auch einen Preis zahlen muss. Den
Polizisten, die zu ihr kamen, hat sie eine richtige Moralpredigt
gehalten: sie versteht, dass die Jugendlichen eine Wut kriegen, wenn
die Polizei die Nazis schützt.

Aber sie war sehr erschrocken, als die Polizisten auftauchten: Ist
ihm etwas zugestoßen? Die antworteten: Das können wir Ihnen nicht
sagen. Am nächsten Tag waren sie wieder bei ihr und haben ihr
erzählt, dass ich in Göteborg aus einer Gruppe von Steineschmeißern
heraus verhaftet worden sei. Sie haben Verständnis gespielt: Man
lande ja so leicht in so einem Milieu. Dass ich wohl zur
Hausbesetzerszene gehöre, haben sie vermutet. Und sie hat ihnen
erzählt, dass mich Nazis zusammengeschlagen haben. Da haben sie
gefragt: Ist er bei der Antifa? Jetzt stecken sie mich womöglich
auch da noch rein, wo ich nie war und womit ich nichts zu tun habe.
Die ständige Konfrontation mit den Nazis ist nicht meine Sache.

Sehnsucht nach Freiräumen

Torsten ist Veganer, er isst nicht nur kein Fleisch, sondern nichts,
das Tieren durch Züchtung abgenommen wird. Er beschäftigt sich in
seiner Heilpraktikausbildung mit Meditation, Psychologie, Ernährung.
Es hängt alles für ihn zusammen. Dass die Leute nicht miteinander
leben können, sieht er als Grundproblem dieser Gesellschaft. "Die
Welt wandelt sich nur, wenn wir lernen, zusammen zu leben."
Freiräume dafür zu schaffen und zu erhalten, sei die Richtung. Um
der Freiräume willen nimmt er den Zusammenprall mit der Polizei in
Kauf.

Das militante Spiel mit der Polizei aber interessiert ihn nicht.
Sich selbst zu verändern, indem man etwas anderes lebt, ist seine
Idee. Als er einmal mit nach Köln in ein dreiwöchiges
Solidaritäts-Camp gegen den IWF-Gipfel fuhr, traf er auf Leute, die
das taten, was ihm bis dahin eine utopische Vorstellung schien. "Ich
bin durch Zufall in die ganze Autonomia, Anarchia, Freivolk
reingerutscht, die den Konsumfirlefanz wegwerfen. Da hat das
Politische für mich angefangen zu leben, vorher gab es nur Ideale,
es war nicht das Leben."

Torsten wird oft angegafft. Er fühlt Blicke auf sich, als wäre er
ein Stück Dreck. Soll er sich die Haare abschneiden? Sollte er die
Anpassung leisten, die offenbar von ihm erwartet wird? Oder
weiterhin provozieren durch seine Erscheinung? Er stellt sich diese
Fragen, doch er wusste früh, dass er nicht so sein wollte wie die
Umgebung, noch bevor ihm klar war, warum und was er statt dessen
sein wollte. Allmählich wird es deutlicher: "Ich bin dazu
verdonnert, zu sein wie ich bin. Ich find´s jetzt endlich auch
schön, will daran nichts ändern."

Früher ging er Polizisten aus dem Weg, aber wenn sie ihn heute zu
etwas auffordern, was er sinnlos findet, dann fängt er an zu
schreien: Alter, merkst du nicht, was du hier eigentlich machst? Wie
dämlich du bist? "Ich kann eine bestimmte Art von Dummheit nicht
mehr hinnehmen", sagt er, gerade wenn man versucht, ihn zu etwas zu
zwingen. Zum Beispiel wollte er sich von einer Demo aus etwas zu
trinken holen, sah ein Kiosk, steuerte darauf zu, da bellte ein
Polizist: Zurück in die Demo. Er sagte: Ich geh rüber und kauf mir
jetzt was, es macht keinen Sinn, mich in der Demo zu halten. Der
Polizist: Zurück in die Demo! "Es gibt keinen Grund, sie machen es
einfach, und dann schreie ich rum."

Schon die erste Demo, die er erlebte, war gewalttätig. Sie endete am
Wasserturm, Prenzlauer Berg, die Polizei sagte durch, alle sollten
sich nun entfernen und wiederholte es zweimal, dann rannten ein paar
Hundert Polizisten los. Torsten sah, wie ein kleiner Junge,
vielleicht 13 oder 14 wie er, aber einen Kopf kleiner, von einem
Polizisten einen Hieb in den Magen bekam, so dass die Wucht des
Schlages ihn ein paar Zentimeter hochhob.

So ging es weiter. Immer ist es so: Ein paar Leute stehen herum, die
Polizei fordert sie auf, die Stelle zu verlassen, sie bleiben
stehen, ohne etwas besonderes zu machen, dann rückt die Polizei an
und schlägt rein.

"Ich weiß nicht, was man mit solchen Bildern machen soll. Soll ich
nett sagen: Ja, natürlich ich gehe in die gewünschte Richtung? Ich
bin nicht jemand, der angreift. Aber die Wut, die nicht mehr zu
bremsen ist, die kann ich nicht beschreiben. So dass ich anfange zu
schreien. Auf diese Weise macht sich die Wut bei mir bemerkbar. Und
meist gehe ich dann auch nicht weg und sage: Wieso? Ist das dein
Job? Macht es dir Spaß, jemanden wegzuschubsen? Weil du denkst, du
bist hier der Chef? Kannst aus deiner Machtposition heraus mit mir
das tun? Warum muss ich weggehen? Sag mir das! Warum darf ich hier
nicht Musik hören? Warum darf ich nicht auf der Straße tanzen?
Wieso? Weil du mir das sagst?"

Das Ansehen Deutschlands

"...die in Genua/Italien zu erwartenden Sach- und Personenschäden
können auch dem Ansehen der Bundesrepublik Deutschland in Europa und
in der restlichen Welt erheblichen Schaden zufügen". (Aus der
Begründung des Polizeipräsidenten)

Die Polizei nimmt sich das Recht, Hausbesuche bei den Eltern
erwachsener Menschen zu machen und sie unter Druck zu setzen. Sie
bastelt verantwortungslos oder unverfroren ihre Dossiers zusammen,
offenbar kalkulierend, dass ihre Behauptungen nicht widerlegbar sein
werden. Zumindest lässt sie es darauf ankommen. Diese
Unberechenbarkeit und Willkür der Staatsgewalt ist ein Element von
Diktatur.

Am 30. April und 1. Mai 2000, so wird aufgelistet, habe die Polizei
Torsten in Hamburg bei gefährlichen Attacken entdeckt: "Sie wurden
dabei festgestellt, wie Sie mit Steinen und Flaschen zielgerichtet
auf eingesetzte Polizeibeamte warfen." An jenem 1. Mai aber wurde
Torsten von der Polizei weit von Hamburg entfernt in
Berlin-Kreuzberg, vor Beginn der "revolutionären Maidemonstration",
festgenommen.

Am 22. April 2000 wiederum soll er bei einer "gewalttätigen
Auseinandersetzung mit der rechtsextremistischen Szene" gewesen
sein. "Sie gehörten zu einer Gruppe Jugendlicher, die mit Steinen
warf und somit einen besonders schweren Fall des Landfriedensbruches
beging."

In Wirklichkeit haben ihn vor dem Haus Polizisten in Zivil gepackt,
ihn in ihr Auto verfrachtet und sind vor das Nazi-Café in
Friedrichshain gefahren. Dort ließen sie ihn lange im Auto sitzen,
die Neonazis guckten rein und drohten ihm höhnisch. Auskünfte
erhielt er nicht. Endlich wurde er einem von ihnen gegenüber
gestellt, der offenbar ausgesagt hatte, jemand im roten Hemd hätte
Steine geschmissen. Torsten trug ein rotes Hemd. "Der war es nicht",
sagte er Zeuge.

Torsten G. wird sich gerichtlich gegen diese Unterstellungen zur
Wehr setzen.

(Quelle: http://www.freitag.de/2001/31/01310301.php; 27.7.2001)


Betreff: [km 21.0:] FW: <nettime> G8: "Desaparecidos may have gone to the sea"...

hier noch mal ein forward aus nettime (auf der es nach wie vor - genauso wie auf
der rohrpost - heiße diskussionen zu genua gibt):

----------
Von: subjesus <subjesus@libero.it>
An: nettime-l@bbs.thing.net
Betreff: <nettime> G8: "Desaparecidos may have gone to the sea"...
Datum: Fre, 27. Jul 2001 2:26 Uhr


Italy -- 27, 7, 01

The wall of silence built around the police operate in Genova starts to
show the first breaks.

- The lager of Bolzaneto

Yesterday, in an interview published by the newspaper "La Repubblica", a
policemen - who asked to the journalist to remain anonymous - described
the abuses committed in the prison of Bolzaneto and added some particulars
that throw a frightening light on the whole story. The policemen said that
on Monday the 16th, a special squad of the prison police (Gom), reached
the prison of Bolzaneto and transformed the part destined to the G8
demonstrators, into a "lager". The Gom (Mobile Operative Group) was
created in 1997 and it is currently guided by an ex general of the Sisde
(secret service). According to the report, the group was author of an
astonishing series of abuses, which dramatically confirms the stories
narrated by the victims: the people were beaten up immediately after
leaving the police van. Then, they were lined up and their heads were
beaten against the walls; some were falling and pissed over, some others
beaten if they weren't singing fascist songs. One witness, a freelance
photographer, named Alfonso De Munno, who was "deported" in Bolzaneto on
Saturday afternoon (now he has a broken foot, and other contusions)
learned the song very well: "un, due, tre viva Pinochet, quattro cinque
sei a morte gli ebrei, sette otto nove, il negretto non commuove" (one,
two, three, viva Pinochet, five, sixth, seven, death to the Jews, eight,
nine, ten, the nigger isn't touching). Both the anonymous policemen and
other witnesses said the women were threaten of rape, with the police
sticks. No one was allowed to go to the toilet. The smell of piss and shit
was nauseating. The policemen tried to talk to some colleagues, wondering
if all of this, was necessary or legitimate. The answer was: "don't worry,
we are covered".


- More the truth comes out, more the political situation becomes scary

Any reasonable person could arguably think, that in front of such
denounces, the Government would make something to make clarity, at least
to save its face. But it's exactly the contrary. The request of the
opposition of a fast enquiry (a quite bland request, after all), has been
bounced by the majority . Massimo D'Alema, leader of the Left Democrats
(DS), denounced yesterday in the Parliament the violences and the abuses
labelling them as "fascist" (a strong term, rarely used by the moderated
left), and accused the Government to refuse the Commission, enforcing the
suspects of a direct involvement with the abuses. On the other side, the
Minister of Interior, Claudio Scajola, continues to deny any abuse, to
defend the police operate and accuse the opposition to cover
ideologically, if not materially, the street riots and devastations. The
situation of the wall against wall, risks to bring the country on the edge
of an irreversible shift. It's important that all the democrats,
especially EU citizens, keep their eyes well open and make pressure on
their Governments, for the institution of a parliament commission of
enquiry and for a clear resolution of the Italian "G8 affaire".


- The "desaparecidos" might have gone to the sea

The Minister of Foreign Affairs, Renato Ruggiero, excluded yesterday, in
front of the Parliament, the possibility that some of the demonstrators
might have disappeared. He said that these youth "might have gone to the
sea" for an holiday. But the Genoa Social Forum lists of desaparacidos
remains there, and some unconfirmed voices whisper that there could be 2
more deaths, both of which could be girls (the unofficial source is Paolo
Cento, Green Deputy).

- The Minister of Interiors give the numbers. The magistrature investigate
the police operate

To answer to the question of the desaparecidos, the Minister of the
Interiors explained yesterday - thursday - that the people arrested are
still 221. But the magistrature didn't confirm most of them. For instance,
out of the 93 arrested at the school Diaz (the nocturnal raid at the GSF
dormitory and press office), 90 are already released. The foreigners get
immediately expelled. In this way, they cannot meet journalists or
lawyers, whilst they are still in Italy. For the nocturnal raid at the
GSF, the Procure of Genova asked the list of the names of the officers and
of the cops who took part to it.

- The Genova's Police Headquarter foresaw nazi infiltrations

An internal report of Genoa Police Department, days before the riots,
highlighted a possible nazi presence in the anti-G8 movement. Gavino
Angius, one of the leaders of the Left Democrats (DS), showed yesterday a
reserved document in the Senate Hall, asking for an immediate response
from the Minister of Internal Affairs.

The Genoa daily newspaper "Il Secolo XIX" published yesterday a
confidential document from Genoa Police Department, describing some
scenarios for the forthcoming G8 summit, along with a brief analysis of
the different composition and tactics of demonstrators) during the G8.
According to the report, the police, days before the demonstrations, was
well aware that neofascist and neonazi groups were planning to infiltrate
the demonstrators. Angius showed the document in the Parliament asking for
an immediate answer from the Minister of Internal Affairs Claudio Scajola.

Repubblica Online
(
http://www.repubblica.it/online/politica/gottotredici/procura/procura.html
http://www.repubblica.it/online/politica/gottotredici/angius/angius.html)
published large excerpts of the report:

"Neonazi violence to discredit anti-G8 movement. Right wing extremists
wanted to infiltrate between the White Overalls and attack the police",
titles the web edition of the most sold Italian newspaper.

The report, dating back to early July, is meant to give general
"informations about the anti-G8 protest", but is very detailed when it
comes to describe the right-wing scenario. The document openly refers to
three groups active on the italian far right: Forza Nuova, Fronte
Nazionale and Comunita' politica d'avanguardia. "In particular, 25-30
hardcore activists of Forza Nuova from Turin intend to infiltrate
themselves between the White Overalls groups and hide in the anti-G8
demonstrators. This group [i.e. the fascists], armed with knives and other
blades, aims to hit the members of police in order to discredit the whole
left-wing opposition to G8."


Betreff: [km 21.0:] nachtrag zu genua

autonome ärsche hin oder her: die berichterstattung der mainstream-medien zur polizeigewalt in genua ist skandalös. die FAZ erwähnt die brutalen razzien der carabinieri letzten samstag nacht auf das hauptquartier der friedlichen demonstranten sowie auf einen unabhängigen radiosender offenbar nur mit einem nebensatz, wie robert gestern verwundert festgestellt hatte. die tagesthemen brachten beispielsweise am montag abend gar nichts mehr zu den folgen des gipfels in der stadt, den vermissten demonstranten.

deshalb als nachtrag für alle, die das ausmaß der prügelorgie bisher nicht kannten:
wer sich ein bild machen möchte, wie die beiden razzien abliefen, findet ausführliche reportagen unter www.indymedia.org bzw. germany.indymedia.org. einen bericht hatte stefan ja bereits vorgestern an seine mail angehängt.

ciao, niels


Betreff: [km 21.0:] anti-globalist tribes

hi niels et alteres,

thomas schmidt weist in der faz unter dem titel "truebe romantik" auf
ein phaenomen des 19. jh. hin, naemlich, dass die romantik ebenfalls
die andere seite der medaille "moderne" ist oder poetischer
ausgedrueckt, ist die romantik der schattenwurf des gleissenden
lichts der moderne auf unsere welt.

aehnlich romantisch erscheinen die maschinenstuermerischen aktionen
(codewort: "rote zone"), wie sie ja auch schon im film "metropolis"
auftauchen, wo das in der 'weltstadt' versklavte volk sich gegen die
eigenen politischen grundfundamente auflehnt.

im einzelnen finde ich die jeweiligen themen der anti-globalisten
natuerlich interessant und begruessenswert, auch als generelles
protestmoment haben diese aktionen eine positive wirkung - die kritik
an den verhaeltnissen muss inzwischen inhaerent in die tagungen der
globalen institutionen miteingeplant werden. ein ausblenden ist nicht
moeglich - ein G8-gipfel in supermans arktischer "festung der
einsamkeit" klappt auch nicht mehr - das eis ist geschmolzen - die
felsen der trutzburg nackt wie in den rocky mountains. vielleicht
klappt es ja noch mit (stichwort "truebe romantik") mit einem gipfel
in der bat-hoehle gotham-citys.

ja, und ansonsten wuerde ich sagen, sollten wir das
anti-globalisierungs-movement als eine art von massenwirksamen
"westlichen fundamentalismus" begreifen. vielleicht hilft uns dieser
ethnologische blick auf das "volk von seattle" wenigstens ein
bisschen beim interkulturellen dialog mit der islamischen welt.

beste gruesse

gregor


Betreff: RE>[km 21.0:] nach genua

> würde mich brennend interessieren, was euch am wochenende zum G8-gipfel
> durch den kopf ging.

eigentlich war ich am wochenende einer anderen form des massenprotests auf der
spur, naemlich der love parade :-) aber wie uns ja opa schowski aufgeklärt hat,
ist das ja nur die andere seite der medaille.

bei genua und den krawallen finde ich interessant, wie sich das automatisch
immer hoeher schraubt und selbst verstärkt. ein g8-wto-sonstwas-gipfel ohne
krawalle ist ja gar nicht mehr denkbar. ich denke, dass sich darin einerseits
das berechtigte interesse vieler leute spiegelt, nicht einfach von oben herab
regiert zu werden von einer kaste von zwar teilweise gewaehlten, letztlich aber
doch weitgehend selbstbezogen arbeitenden "weltbeherrschern". andererseits hat
das ganze mit globalisierung allein nicht mehr viel zu tun.

spannend finde ich die frage, wer eigentlich hinter den krawallen steckt. da
gibt es ja nun die sich häufenden berichte ueber den mysteriösen schwarzen
block, dessen ausschreitungen von der polizei angeblich immer geduldet werden
während gleichzeitig friedliche demonstranten drangsaliert werden.

dazu ein posting von nettime -- und tschuess, S.
---
From: "geert lovink" <geert@xs4all.nl>
Subject: More on Genoa: The Magical Mystery Tour of the Fake Black Bloc
Date: Tue, 24 Jul 2001 08:23:54 +1000

from: Wu-ming Yi [mailto:roberto.bui@libero.it]
sent: Montag, 23. Juli 2001 08:11
subject: The Magical Mystery Tour of the Fake Black Bloc in Genoa

I was in Genoa, I came back worn out, angry, disappointed and feverish,
with the ligaments of my knees destroyed and completely out of voice, and I
say: do not go hunting anarchists, do not criminalize the international
Black Bloc. It is our duty to draw distinctions between the Black Bloc and
what happened in Genoa. It is our duty not to charge with being a
carabiniere in disguise anyone who took direct action in Genoa. Pogroms and
paranoid conspiracy theories do not belong to our culture.
Last friday in Genoa were some German anarchists of the Schwartze Block.
They hit such precise targets as banks and big corporate offices. They had
no intention to attack other demonstrators. On Saturday a Dutch journalist
of Vrij Neederland magazine met them while they were packing and maybe
going back to Germany. They told him they were pissed-off because of what
other "men in black" had done. In fact what went on saturday had very
little to do with the BB's modus operandi: the BB has a method. One may
disagree with them, and yet they have a method and go their own way without
interfering with other forms of action. On the contrary, in Genoa the
carabinieri escorted the trashers all day long, and never charged them, not
because they were too fast and informal, as someone commented. No, they had
all the time to go inside banks, trash them accurately and set them on
fire, an operation which requires more than a quarter of an hour. In the
meanwhile, the carabinieri hanged on in the street, _waiting for them_.
When the trashers went out, the magical mystery tour went on. The
carabinieri quietly accompanied the trashers to the places where many other
people (belonging to the GSF) were demonstrating in other ways, as if they
were walking their dogs. There are hundreds of testimonies. All along the
path the men in black attacked small shops, set fire to cars that certainly
didn't belong to millionaires, destroyed very little gas stations and so
on. Then they were unchained in the square where hundreds of members of
the Lilliput network were doing a sit-in. The carabinieri followed them and
beat up women and children, boy scouts, peaceful demonstrators.
Then carabinieri and trashers left again and went to the convergence center
in Piazza Kennedy. The carabinieri assaulted the place, then the merry
party directed to Brignole station and bumped into the demonstration by the
civil disobedience bloc, which was still far from the Red Zone. The
carabinieri charged the demonstrators. In the meanwhile, some of those fake
Black Blocsters broke into the ranks of the white overalls and assaulted
some comrades. A very big comrade from Venice-based squat "Rivolta" was
knocked down by a guy that surely was a very well trained martial artist.
After that, the carabinieri kept attacking the demo for seven hours, while
people were trying to go back to Carlini Stadium. The last attack took
place less than 600 yards from the camping. The men in black had completely
disappeared.
This has nothing to do with the praxis of the Black Bloc. In fact many
people saw these fake black blocsters coming out of carabinieri vans,
putting on the balaklava and starting to raise hell, trashers discussing
plans with marshalls, carabinieri giving crowbars to fake black blocsters
etc.
The press is reporting these stories, and the national TV is showing
shocking footage.
On June 19th, after Gothenburg, the White Overalls of Bologna and the Wu
Ming collective put into circulation a document titled "Stop the
Encirclement of the Black Bloc". Here it is:
-------------
"The Black Bloc is no bullshit. It should not be trivially associated with
vandalism and irrational devastation. It is an informal network of affinity
groups, mostly - but not exclusively - anarchist ones, and it extends all
over North America and continental Europe. They've been active for years,
elaborate strategies and tactics and are willing to transform them in
relation to contexts, alliances and aims. It should be clear that so far
the Black Bloc hasn't manifested itself in Italy.
As the recent history of the movement proves, the Black Bloc are
not static and can adopt different tactis and seek "cross-fertilization"
like they did in Quebec City during the anti-FTAA mobilisation. In those
days they acted in full respect of the town and its inhabitants, and
concentrated all efforts in tearing down the "Wall of Shame". They even
chose to use symbols and practices devised by the white overalls (pads,
shields, position holding etc.) and co-operated with other affinity groups
in the street.
In Gothenburg the Black Bloc talked with the white overalls and decided to
take action in a common frame including more peaceful protesters. Troubles
started when the vast majority of spokespersons and coordinators were
"preventively" arrested during the thursday night raid. The morning after,
the cops cut in half the demo and isolated a section of it, which was
labelled as "Black Bloc". These demonstrators could only defend themselves
by throwing stones, and a few shop windows were broken [...] The peak of
police violence was reached at an apparently peaceful moment: on friday
night, when the cops surrounded a park where hundreds of youth had
organized a rave party. They attacked the ravers, which tried to resist
unbecomingly [well, you can't always be stylish], then the police fired.
Certainly the rave was not organized by the Black Bloc.
Black Blocsters are political activists, we may disagree with their praxis
and theory, but we don't deem them as brainless Pavlov dogs foaming at the
sight of truncheons.
Moreover, they are more fanciful than people think: a few months ago Black
Blocsters split off a demo in Buffalo, entered a destitute neighborhood and
picked up garbage. When journalists asked what the fuck they were doing,
they answered: "You wrote that we would trash the town, we decided to pick
up the trash!".
We're witnessing a very serious attempt at criminalizing this section of
the movement. We refuse to save our ass to the detriment of the Black Bloc,
we regard them as a fully legitimate part of the movement and refuse any
distinction between "good protesters" and "bad protesters".
White Overalls of Bologna / Wu Ming"
-----------------------------------
My opinion is not even an opinion, for it is fully supported by testimonies
and video documentation: last friday six or seven infiltrated carabinieri
channeled and directed the (just, albeit blind) anger of hundreds of
anarchist kids who should have known better. The same thing may have taken
place saturday. Reluctantly, we decided to keep people with clubs or stones
out of our demo. We certainly rejected several real provocators who called
us "cops" and probably were cops themselves. Most likely we happened to
beat up the occasional wrong guy, who knows? If that happened we're very
sorry, but we had to defend our affinity group and prevent infiltrations
and aggressions. A Black Blocster told my fellow comrade Wu Ming 5: "You
like to give orders, uh? You communist!". Well, that hurts. I can assure
you that we DO NOT like to give orders.
Instead of starting a witch hunt, we should keep in mind that not all
anarchists are black blocsters and not all black blocsters are cops in
disguise. On the other hand, it is necessary to re-think a tactic that can
be infiltrated and deviated so easily. This is up to the people who adopt
that tactic, but it also concerns those who suffer the consequences of such
permeability.


Betreff: RE>nach genua

lieber niels,
ein paar gedankenfetzen zur globalisierung - erstmal ganz global.
mal unabhängig davon, ob man globalisierung schlecht oder gut findet: sie
passiert meiner meinung nach unwiderruflich. in den köpfen genauso wie in den
unternehmen, im rechtsverständnis, in der kultur und in der politik. da können
noch so viele protestierer sterben: die globalisierung ist meines erachtens
nach ein prozess, der sich nicht aufhalten lässt, auch wenn er sich nicht
liniear vollzieht, sondern immer wieder durch nationalismen, bedenken usw.
hinterfragt und zurückgeworfen wird.
das problem, damit umzugehen, liegt meiner ansicht nach darin, dass die
globalisierung viele gewohnte denk-kategorien überflüssig macht. damit meine ich
- auf lange sicht - nationalstaaten genauso wie - kurzfristiger - die
vollkommen idiotische einteilung in "globalisierungsgegner" und "befürworter".
wenn wir wirklich globalisierung wollen, ist irgendwann ein asylrecht
überflüssig, weil jeder leben darf, wo er will. es lässt sich dann auch nicht mehr
anwenden, weil sich die biographien verändern.
das zur träumerei. momentan bin ich sicher, dass globalisierung, wie sie
derzeit passiert, nur eines bedeutet: geld. davon sollte man sich auch als
journalist nicht ablenken lassen. dass es theoretisch durchaus andere
möglichkeiten gäbt, zeigen die ansätze der sogenannten globalisierungsgegner, die meiner
meinung nach zu unrecht als diffus bezeichnet werden. wer auf die irre
komplexe frage der globalisierung eine einfache, einheitliche antwort zu verlangen,
ist erstens unangemessen und zweitens ein denken in alten kategorien á la
"regierung und opposition".
dass ich steine schmeißen und die alten autonomen
räuber-und-gendarm-spielchen mancher demonstranten für ebenso altmodisch wie unsinnig halte, brauche
ich jetzt wahrscheinlich nicht mehr extra zu erwähnen.
sonnige grüße aus dem ruhrgebiet,
judith


Betreff: RE>[km 21.0:] nach genua

in Kürze:
Ja, der Protest war eine totale Pleite. Er hatte eigentlich keine Chance.
Die friedlichen "Globalisierungsgegner" wurden in den Medien diskreditiert
und auch die öffentlichkeitsbildenden Aktionen von Bono und so können nicht
viel ausrichten. In den Massenmedien werden sowieso keine Inhalte
abgebildet, und Differenzierungen gibt es ohnehin nicht. Ich weiß nicht, ob
ich mich als rigorosen Globalisierungsgegner betrachten soll, aber ich bin
schon der Meinung, daß der Begriff Globalisierung sich nicht nur ökonomisch
definieren sollte. Und es kann nicht genügend vor den Gefahren einer
solchen Globalisierung gewarnt und gegengewirkt werden.
Und auch wenn ich Gewalt prinzipiell für mich ablehne, habe ich ein
gewisses Verständnis dafür, daß sich das wachsende Ohnmachtsgefühl, das
glaube ich jeden von uns befällt, in Gewalt entlädt, insbesondere, wenn
eine militarisierte Staatsmacht gegenübersteht und wie es scheint recht
provokant und undifferenziert vorgeht.
Ich weiß nicht, wann ihr das letzte Mal bei einer Demo eingekesselt wurdet
(ein wirklich beängstigendes Gefühl), bei mir war es das letzte Mal am 1.
Mai in Frankfurt, als 1200 Nazis in Frankfurt marschieren wollten. Und mal
abgesehen von unserer Rechtsprechung, die mich jeglichen Glauben in sie
verlieren läßt, mal abgesehen von polizeilichen Übergriffen, die auch
mitunter Hinweis geben, daß rechtsextremes Gedankengut dort nicht selten
vorhanden ist, mal abgesehen von Politikern der angeblichen bürgerlichen
Mitte, die mit immer plumperen Parolen eine bestimmte Bevölkerungsschicht
ansprechen, und mal abgesehen von den alltäglichen Diskriminierungen, die
gegenüber den verschiedensten Minder- und mitunter Mehrheiten zunehmen:
alleine das Gefühl, sich wegen der richtigen Sache auf der "falschen" Seite
des Zauns wiederzufinden, beobachten zu müssen, wie Nazis in Sonderzügen
des öffentlichen Nahverkehrs hereingeleitet und beschützt werden (ich kann
mich nicht erinnern, jemals zu einem Versammlungsort kostenlos und
polizeigeschützt in Sonderzügen gebracht worden zu sein) hat mich sehr
wütend gemacht und ohnmächtig fühlen lassen. Die Nazis waren mäßig
beeindruckt von unseren Trillerpfeifen, unserem Gebrüll und den Tomaten.
Vor den Steinen, Coladosen und anderen Wurfgeschossen hatten sie jedoch
Angst (sic!). Und die Message haben sie wohl auch verstanden (Gegengewalt?)
Und wie fühlt man sich, wenn man versucht zu einer noch geschützteren
Gesellschaft durchzudringen (ideell, akustisch und vielleicht auch
körperlich), sich jedoch in einer Festung einer gut ausgerüsteten Übermacht
gegenübersieht?
Ich habe das jetzt einfach mal unreflektiert und undifferenziert
heruntergeschrieben, aber ich denke das gibt einen wachsenden Teil meiner
Gefühle und Gedanken zur Unmöglichkeit des politischen Protests und einer
echten Einflußnahme wieder. So als Diskussionsgrundlage.

viele Grüße an alle, Peace and No Parmesan!

Franz


Betreff: [km 21.0:] nach genua

ihr habt alle die bilder von genua gesehen, wie carlo giuliani den jeep angriff, erschossen und dann überrollt wurde. auch wenn es schlimme szenen waren und die carabinieri offensichtlich sehr brutal und undifferenziert vorgingen - die autonomen säcke mit ihrer randale kotzen mich an. der protest von genua war meines erachtens eine totale pleite.

warum zum teufel waren viele (auch nicht-autonome) so scharf darauf, in die rote zone zu kommen? warum blieben nicht die zigtausend demonstranten einfach 48 stunden vor dem zaun stehen und machten nichts außer da zu lärm, ohne sich zu rühren? es wäre ein zeichen gewesen: wir sind da! wir haben euch eingekesselt, wir sind es, denen ihr verantwortlich seid, ihr könnt uns nicht übersehen?

wie bewertet ihr den protest von genua?

vor lauter beschreibungen des phänomens globalisierungsprotest gingen die (oft widersprüchlichen) ansätze der kritiker in den medien unter.

schuldenerlass für drittweltländer und einführung der tobin-steuer auf internationale kapitalbewegungen sind die einzigen vorschläge, die in all dem diffusen "nein zur globalisierung" immer wieder hervortraten.

was haltet ihr von der "globalisierung"?
was ist gut?
was läuft wirklich schief?
und kann überhaupt irgendjemand, ein x-beliebiger bürger irgendetwas positives in diesem prozess bewirken?

würde mich brennend interessieren, was euch am wochenende zum G8-gipfel durch den kopf ging.

ciao, euer niels


Betreff: [km 21.0:] Recht auf Nichtgeburt

Hi!

Gab es bei km21 nicht mal eine Diskussion um die Chancen und Risiken der
Gentechnik, und um das Recht auf selbstbestimmtes Leben? (Oder war das
woanders? Na egal...) Das hier liest sich in diesem Zusammenhang jedenfalls
recht interessant:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/9120/1.html

Ciao, Thomas


Betreff: AI-site

Hi Niels,

na, schon am versinken wiedermal in Arbeit? Kurz zur Aufhellung, habe
gerade die Webseite von Ray urzweil zu AI angeschaut www.kurzweilai.net
super klasse, sollte auf die Linksammlung von km21. WAs geht in HH?

Gruß Moritz


© 2001 km 21.0